Idea Generation: Mensch gegen Maschine.

Neurowissenschaftler Dr. Henning Beck beschreibt die Funktionsweise des Gehirns und stellt dieser die Funktionsweise eines Computers gegenüber. Er kommt zu dem Schluss, dass Computer unabhängig von der Methode die sie einsetzen (Algorithmen, Deep-Learning etc.) stets nur das als Output generieren können, was sich innerhalb des vom Programmierer beabsichtigten Rahmen bewegt. Das schließt vollkommen neue und unkonventionelle Ideen, die in diesem Kontext als Regelbrüche verstanden werden können aus: Zitat: „Truely new Ideas will stay analouge in our future.“

Akzeptiert man die Prämissen von Dr. Beck, könnte dies folgenden Implikationen für den Bereich Intelligence Analysis haben:
1. Im Bereich Collection kann ein Computer, ganz gleich welche Methode eingesetzt wird, nur das erfassen, was vermittelt durch den Programmierer vorgegeben wurde. Ändern sich jedoch die Parameter dessen, was der Computer sammeln und bereitstellen soll, kann er die entsprechenden Daten nicht mehr identifizieren und bereitstellen. Grund hierfür ist die nicht vorhandene Fähigkeit zu abstraktem Denken (im Video: Concept Thinking). Wenn also eine Gruppierung, zu der Informationen gesammelt und bereitgestellt werden, ihre Verhaltensweisen dergestalt verändert, dass sie vom Computer nicht mehr erkannt werden können, obwohl das abstrakte Ziel trotzdem weiterhin von der entsprechenden Gruppierung mit veränderten Verhaltensweisen erreicht wird, produziert der Computer keine verwertbaren Ergebnisse mehr. Da Menschen ihre Verhaltensweisen jedoch schnell verändern können, insbesondere wenn sie es müssen, stellt dies den Computer vor große Herausforderungen.

2. Im Bereich Analyse kann es bedeuten, dass Computer den menschlichen Analysten niemals ersetzen werden können. Denn die für den Bereich Collection beschriebenen Einschränkungen gelten auch für die Analyse. Um dem Produkt der Kreativität des Menschen etwas entgegensetzen zu können, braucht es die Kreativität des Menschen. Wenn sich also zu analysierende Entitäten wandeln, auf Grundlage  ihrer Kreativität, dann kann diesen Wandel nur ein kreativer menschlicher Geist nachvollziehen, bewerten und beurteilen.


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